Dienstag, 22. September 2015

ja ist denn heut' schon Weihnachten?!

...heute in meinem lokalen Supermarkt Riba Smith Bella Vista!


Freitag, 18. September 2015

mein Panama Führerschein


 
so, nun bin in stolzem Besitz eines Panama Führerscheins und überhaupt meines vierten Führerscheins den ich derzeit besitze von denen drei absolut gültig sind. Manch einer mag denken ich bin ein Führerschein Jäger, aber nein, es ist einfach so gekommen.

In Panama darf ich jetzt offiziell sogar Fahrrad fahren! Ja da habt ihr ganz richtig gehört, die Klasse A, die die Klasse C beinhaltet ist ausschließlich für Fahrräder. Das ist Wahnwitzig da ich bezweifle das überhaupt die Hälfte der Autofahrer hier einen Führerschein rechtmäßig erworben haben, so wie die hier fahren hätte in Deutschland keiner eine Fahrprüfung bestanden.

Der ganze Prozess hat etwa zwei Monate mentale Überwindung gekostet die Behörden aufzusuchen und anschließend noch etwa zehn Tage zusätzlich. Hauptsächlich wartet man, aber nicht zuhause sondern in den langen Warteschlangen der Behörden. Der Zeitbegriff "Jetzt" kann in Panama alles Mögliche bedeuten, nur nicht eben "jetzt".

Zu allererst musste ich einen Termin bei meiner Botschaft ausmachen um meinen Führerschein authentifizieren zu lassen. Ich dachte schon bei unserem Pünktlichkeit Bewusstsein werde ich wegen meiner zehnminütigen Verspätung gleich wieder weggeschickt aber musste dann sowieso eine halbe Stunde warten bis sich überhaupt jemand blicken ließ, also alles ganz panamaische Mentalität selbst auf heimischen Boden... mitbringen muss man nur seinen Reisepass, Panama Residenz Karte und USD 40 Gebühr. Eineinhalb Stunden später war ich mit einem kleinen Brief in Spanisch der so viel besagte das mein Führerschein tatsächlich ein Führerschein ist und ich ich bin wieder draußen. Allerdings musste ich dieses Schreiben der Botschaft wiederum vom Panamaischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten mit einer Apostille authentifizieren lassen, sozusagen ein kleines Schreiben vom Ministerium das bestätigt dass die deutsche Botschaft auch die deutsche Botschaft ist. Diese Behörde für Authentisierungen und Legalisierungen hat nur ein einziges Büro in der ganzen Stadt und liegt einige Kilometer außerhalb aber glücklicherweise habe ich gleich ein Taxi gefunden und der Verkehr war ganz okay. Im Ministerium dann Nummer ziehen und warten, Dokumente abgeben und anschließend drei Tage (zuhause) warten. Es ist wirklich nur eine Unterschrift und Stempel auf die man wartet!!! In der Zwischenzeit bei der Bank Gebühr in Höhe von $2 bezahlen (wegen Schwangerschaft wurde ich in die Rentner Reihe gelassen und gleich von der Lady am Schalter gefragt "sind sie Rentner oder was?!" ja genau...) und Bluttest machen. Selbst wenn man seine Blutgruppe weiß und auch ein Dokument hat das diese bestätigt muss die Blutgruppe von einem Labor kommen das von der Panamaischen Führerschein Stelle anerkannt wird. Kurios ist dass das Blutgruppendokument nicht älter als drei Monate sein darf, Achtung! in Panama kann es passieren da sich deine Blutgruppe ändert :) haha.

Nachdem man seine Dokumente um Schreiben der Botschaft, Apostille des Ministeriums und Blutgruppennachweis erweitert und alles kopiert hat geht es weiter zu Sertracen, das ist die Panama Führerscheinstelle. So jemand wie ich fährt dann zuerst zur Führerscheinstelle in Albrook um festzustellen dass die Stelle für erstmalige Führerschein Ausstellung 25 Kilometer in die andere Richtung gezogen ist!
Neuer Anlauf, neue Woche! Diesmal war ich an der richtigen Stelle und durfte auch wieder in der Jubilado (Rentner) Schlange anstehen, danke liebes Baby in meinem Bauch, das spart tatsächlich viel Wartezeit! In der ersten Schlange werden alle Dokumente angenommen und in den Computer eingetippt, anschließend bekommt man eine Nummer. Weil sich die Nummer nicht von der der "regulär Wartenden" unterscheidet werde ich von manchen einfach als "die Schwangere bitte" aufgerufen! Dann schauen sich alle um und sagen mir "das bist du" - achso ja :) In der zweiten Schlange werden dann die eingetippten Dokumente nochmals überprüft und weitere Daten in den Computer eingetippt, dann wird ein Foto gemacht. In der dritten Schlange wartet man darauf den Sehtest zu machen und eine Verkehrsfrage zu beantworten. Hat man die vierte Schlange ausgewartet darf man den Hörtest machen. In der fünften Schlange steht man an um die $40 Gebühr für den Führerschein zu entrichten und die sechste und letzte Schlange ist schließlich dafür da den neuen, frisch gedruckten Führerschein in Scheckkartenformat in Empfang zu nehmen. Geschafft!


oopppsss

Montag, 14. September 2015

Kurzurlaub auf der Kaffeefarm Finca Lerida in Los Naranjos - Chiriquí

04. September bis 07. September 2015

 
Es war früh am Morgen, genau 4:20 Uhr als wir von unserer Garage auf die Avenida Balboa abbogen, unser Ziel: hoch in den Westen Panamas zur Kaffeefarm Finca Lerida, am Fuß des Vulkan Baru in Los Naranjos. Wir waren überrascht wie viel Verkehr bereits um diese Uhrzeit herrschte, die Autobahn in Richtung Panama City war bereits bis Capira (etwa 50 km vor Panama Stadt) auf die Gegenspur umgeleitet um größere Staus in Richtung Hauptstadt zu verhindern. Nachdem wir das letzte Stadt-Einzugsgebiet hinter uns ließen wurde es wesentlich ruhiger auf der Straße, bei Sonnenaufgang waren wir bereits im nächsten Bundesland Cocle in Rio Hato und hatten ein Viertel der Strecke hinter uns gelegt. Da wir schnellst möglichst nach Boquete wollten gab's ein mitgebrachtes Frühstück im Auto und der nächste Kaffee Stopp war erst wieder bei halber Strecke in Santiago. Ab Santiago beginnt dann die große Baustelle, der vierspurige Ausbau der Panamericana die sich mehr oder weniger über 200 Kilometer bis David hinweg zieht. Die Panamenier geben sich so wie es aussieht richtig Mühe das Projekt bis Ende 2016 fertig zu stellen, außerdem ist zwar meistens 40 km/h ausgeschildert aber die Polizisten die in regelmäßigen Abständen die Baustelle patrouillieren sehen großzügig über die doppelte Geschwindigkeit hinweg solange es das Terrain erlaubt so schnell zu fahren.
endlich angekommen, 486 km sind es
von Panama City zur Finca Lerida
Erstmals in David angelangt ist man gleich weit weg von der Hauptstadt San Jose in Costa Rica wie von Panama City! Wir fuhren aber nicht nach Costa Rica sondern wechselten die Richtung und  nahmen die Kreuzung nach Boquete. Auf 40 Kilometer fast bolzgerade Strecke legten wir 1200 Höhenmeter zurück wo endlich auch die Temperaturen purzelten und die Luftfeuchtigkeit ein angenehmes Maß erreichte. Im verschlafenen Bergstädtchen machten wir eine Pause und schauten uns um bevor wir am oberen Ortseingang bei Cafe Ruiz uns mit einem Tässchen Hochland Kaffee und einem Stück Kuchen gemütlich auf der Terrasse niederließen. Von einem Moment auf den nächsten prasselte ein Monsunregen vom Himmel, das störte uns aber wenig denn wir hatten fast unser Ziel erreicht und es war noch früh am Mittag. Nachdem das Gewitter vorübergezogen war legten wir die restlichen 11 Kilometer auf einer kleinen Straße zurück die immer wieder Blicke ins Tal und Steilhänge der fruchtbaren Felder am Vulkanhang freilegte.
 
das Haupthaus mit Rezeption und Cafe,
rechts werden Kaffeebohnen verarbeitet
und handverlesen
Auf Finca Lerida wurden wir herzlich mit einem Willkommensdrink, hergestellt aus frischen Kräutern aus dem eigenen Garten auf der Terrasse des Restaurants mit herrlichem Ausblick auf die umliegende Vulkanberge begrüßt wo gerade auch die KLM/Air France Filmcrew die einen Werbefilm über Finca Lerida drehte zu Mittag aß. Anschließend bezogen wir unsere Luxus Suite und streckten nach der sieben stündigen Fahrt ausgiebig die Beine aus bis es Zeit zum Abendessen war.

unsere Unterkunft im wunderschön angelegten Garten
inmitten 1000en Kaffeesträucher


die Pewee Negro Suite hatten wir über ein Sonderangebot gebucht





Finca Lerida liegt auf 1700 Höhenmeter, durch das ansteigen des Luftdrucks explodierte unser O-Saft im Auto und auch die Chips Tüte wäre fast geplatzt 

Frühstück vor der Kaffeetour
Den nächsten Morgen stand eine Führung der Kaffeeplantage an. Rolando unser Guide begrüßte uns mit drei weiteren Gästen an der Rezeption. Während wir durch die Plantage schlenderten erklärte er uns die verschiedenen Kaffeesorten die Finca Lerida anbaut und über den wertvollen Geisha Kaffee der vor allem in Asien wegen seines milden Geschmacks Anklang findet. Wir lernten das der teuerste Kaffee der Welt namens Kopi Luwak, angebaut in Indonesien von einem Katzen ähnlichen Tier, dem Fleckenmusang erst einmal gefressen, verdaut und ausgeschieden werden muss daher liegt Caio der Gedanke nahe das der auf Lerida angebaute Geisha Kaffee erst einmal von Japan immigrierten und auf der Finca lebenden Geishas durch den gleichen Prozess hergestellt werden muss... dem ist aber nicht so :)

Der Kaffee hatte ursprünglich den Namen der etwa so klang: "Gei-schaaaahhh" aber die Kaffeetester von Übersee sprachen ihn hartnäckige wie die japanische „Geisha“ aus.
Wir besuchten das antike Haus des Gründers der Kaffeefarm der ursprünglich 1907 für den Kanalbau als Ingenieur aus Norwegen kam und sich nach abgeschlossenem Projekt 1917 in Boquete niederließ und Kaffee anbaute. Damals dauerte der Weg von David zur Finca Lerida auf dem Pferderück noch zwei Tage während man ihn heute in nur einer Stunde mit dem Auto zurücklegen kann. Die Bohnen der ersten erfolgreichen Ernte wurden übrigens nach Deutschland verkauft und dort für den dreifachen Preis im Vergleich zu herkömmlichen Kaffee verkauft. Anschließend schauten wir das große Gewächshaus an indem die roten Früchte getrocknet und dann entsprechend zubereitet werden. Alle Bohnen werden bevor sie in die Säcke kommen noch einmal handsortiert! Der dritte Teil der Tour umfasste eine Kaffee Verköstigung wo wir die drei verschieden Sorten Kaffee probieren konnten, oder besser gesagt schlürfen, weil ein waschechter Tester schlürft den Kaffee von einem echten Silberlöffel.
Zum Abschluss gab’s noch ein Stück Zitronenkuchen und hauseigenen Kaffee im Cafe der Finca.


Rolando unser Guide zeigt uns die verschiedenen Kaffeesträucher

Blüte eines Kaffeebaums
der berühmte Geisha Kaffee geht zur Zeit für durchschnittlich für USD 50 pro 500 Gramm über den Ladentisch
 
rechts ist das ursprüngliche Haus des Gründers der Kaffeefarm der ursprünglich aus Norwegen kam, in Deutschland studierte und dann nach getaner Arbeit am Kanalbau 1917 ins Hochland Panamas umsiedelte und die Kaffeefarm kaufte
traditionelle Kaffee Pflücker (dieses und voriges Bild sind Karten)
es ist noch keine Erntezeit, aber die Kaffeesträucher tragen immer ein paar rote Bohnen die hier im Gewächshaus für mehrere Tage getrocknet werden, das ist also Kaffee "Natural"
hier wird das Berggold verarbeitet und in Säcke gefüllt
 
Rund ums Jahr werden die Kaffeebohnen handsortiert. Die Guten ins Töpfchen die Schlechten... verkauft werden sie in der Regel ungeröstet denn so sind sie länger haltbar. Ungeröstet haben die Bohnen eine grünliche Farbe.
 
Kaffeetesten, zuerst wird gerochen...
 
...und dann vom Silberlöffel geschlürft
 
egal um welche Jahreszeit, alles blüht auf Finca Lerida
 
mein schönstes Hibiskus Foto
 
 
auf Kolibri Lauer, die Daumengroßen Vögel sind so faszinierend
 
 
 


 
die leckeren roten Bananen die ich zum ersten mal auf der Dom Rep probiert habe, sie schmecken viel süßer
 




Mittlerweile war es Nachmittag, der blaue Himmel wurde immer grauer und der Regen ließ nicht lange auf sich warten. Wir hatten sozusagen keine andere Wahl als den Nachmittag auf unserer überdachten Terrasse zu entspannen, außerdem habe ich zum ersten Mal in meinem Leben in einer Whirlpool Badewanne gebadet, - spitze!
Nach dem Abendessen besuchten wir die Neueröffnung der Bar für einen Schlummerdrink am Kaminfeuer.



Besuch der Neueröffnung der Bar, alle Gäste waren zu einem Glas Wein eingeladen



Sonntag sah das Wetter wieder freundlich aus und nach einem Frühstück im Freien machten wir uns auf den Weg zu einem drei stündigen Rundweg zum Aussichtspunkt und durch die Kaffeeplantage. Zwar wurden wir zwischendurch von einem Regenschauer überrascht aber danach kam zum Glück wieder die Sonne raus. Später am Tag fuhren wir runter nach Boquete und kauften wunderschön bemalte Vogelhäuschen als Andenken an unseren Urlaub und aßen in der besten Pizzeria der Region eine sehr leckere Steinofenpizza.

Baumtomaten Bäume, gibt es die in Deutschland?
 

ein bisschen wie Christbaumanhänger

 
Wanderung zum Aussichtspunkt
 
bei der Kreuzung liegt das "kein Durchgang" Schild am Boden und wird bald vom Grün überwuchert sein, fast wie im Horrorfilm :)
Aussichtspunkt auf 1760 Höhenmeter über die Kaffeeplantage
 
Finca Lerida vom Aussichtspunkt
 
frische Bergluft für unser Baby
 
herrlich grüner Dschungel im Hochland Panamas
 
auf Finca Lerida durch die Kaffeeplantage auf liebevoll angelegten Wanderrouten
 
blühende Kaffeeblüte und unreife grüne Kaffeebohnen, da hier von Hand geerntet wird kommen wirklich nur die roten Bohnen in den Korb
 
 
 
 
 
Kaffeestrauch mit erntereifen roten und unreifen grünen Kaffeefrüchten

 
drei in einem: Kaffeeblüten, grüne Bohnen und rote Bohnen

 
 
eine Blautangare
 
 

Am Montagmorgen, gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf direktem Weg zurück nach Panama City. Nach 486 km, waren wir acht Stunden später um 17 Uhr zurück zuhause.

unser letztes Frühstück auf Finca Lerida
 
Mitbringsel aus Boquete: Kaffee und  hübsch bemalte Vogelhäuschen die wir irgendwann in unserem zukünftigen Garten aufstellen :)